4 Tote, 2 schwer- und weitere Leichtverletzte – Feuerwehr befreit zwei Personen aus PKW
Die Nacht zum Sonntag endete für die Feuerwehrleute der Feuerwehr Rosbach früh, als sie gegen 04:50 Uhr zu einem Verkehrsunfall auf die Autobahn BAB5 alarmiert wurden. Durch weitere Meldungen bekamen die ersten ausgerückten Einsatzkräfte bereits auf dem Weg zur Autobahn die Information, dass es sich um bis zu 10 Verletzte handelt und mehrere Personen in ihren Fahrzeugen eingeklemmt wurden. Daraufhin wurde zusätzlich die Feuerwehr Rodheim, die Brandschutzaufsicht des Wetteraukreises sowie 10 Rettungswagen und mehrere Notärzte alarmiert.
„Vor Ort wurden wir mit einer sehr unübersichtlichen Situation konfrontiert“, gab Einsatzleiter Martin Schneider später an. „Wir wussten nicht wie viele Fahrzeuge beteiligt waren, wie schwer verletzt die Personen sind und wo wir mit den Rettungsmaßnahmen anfangen sollten, da sich die Einsatzstelle über ca. 400 m erstreckte“, fügte er hinzu.
Die Einsatzkräfte der Wehr Rosbach retteten einen Schwerverletzten mit hydraulischem Rettungsgerät und es mussten weitere Personen teils schwer verletzt erstversorgt und dann in Krankenhäuser gebracht sowie Erst-Helfer betreut werden. Ein junger Fahrer musste später leider tot aus einem PKW befreit werden – auch diese Aufgabe wurde durch erfahrene Besatzungsmitglieder des ersten Rosbacher Löschfahrzeugs durchgeführt. Zwei weitere Beteiligte verstarben noch während der Versorgung durch den Rettungsdienst an der Einsatzstelle. Zum Transport eines Schwerverletzten landete auch ein Rettungshubschrauber auf der Autobahn, der Landeplatz wurde vom Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Rodheim abgesichert.
Die Fahrbahn und die Grünstreifen links und rechts der Autobahn mussten mit Wärmebildkameras nach weiteren Fahrzeugen und Personen abgesucht werden und die Fahrspuren in Richtung Süden konnten von Fahrzeugteilen befreit werden, damit der Verkehr dort wieder fließen konnte. Anfangs sperrte die Polizei die Autobahn in beide Fahrtrichtungen komplett, die Sperrung der Fahrtrichtung Nord wurde erst nach über 7 Stunden aufgehoben.
Ein Team der „Notfallseelsorge“ wurde auf die nahe gelegene Raststätte Wetterau entsandt und betreute dort mehrere Erst-Helfer, die von der Feuerwehr dorthin gebracht wurden. Die Feuerwehr versorgte die Erst-Helfer dort mit Kaffee und Kaltgetränken und brachte später 2 Notfallseelsorger an die Einsatzstelle, um dort auch ein Erstgespräch mit den betroffenen Einsatzkräften zu führen.
In Absprache mit der Polizei und Die Autobahn GmbH des Bundes – die zuständige Behörde für die Autobahn – wurde die Autobahn in Richtung Norden an der Abfahrt Friedberg komplett gesperrt und die Autos und LKW im Stau konnten umdrehen und gegen die eigentliche Fahrtrichtung von der Autobahn abfahren.
„Nachdem die letzten Einsatzkräfte nach etwa 6 Stunden die Einsatzstelle verlassen hatten, mussten alle Geräte wieder einsatzbereit gemacht und die Einsatzkleidung gereinigt werden“ schilderten die Feuerwehrleute. Ein Team eines Rettungswagens des Deutschen Roten Kreuzes kam extra nochmal am Feuerwehrhaus Rosbach vorbei, um sich im Namen aller eingesetzten Besatzungen für die gute Zusammenarbeit an der Einsatzstelle zu bedanken – „solche Rückmeldungen hört man nach schwierigen Einsätzen gerne“, waren sich die Retter einig.
„Die Zusammenarbeit zwischen Autobahnpolizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Die Autobahn GmbH und dem später eingetroffenen Abschleppunternehmen hat nach kleinen anfänglichen Schwierigkeiten gut funktioniert, dafür meinen Dank an alle Beteiligten“, lobt Schneider alle Einsatzkräfte. Unterstützt wurde die Gesamteinsatzleitung durch Kreisbrandmeister Leon Gierhardt, dem Leitenden Notarzt Dr. Jan Boll und einem organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes sowie einer Einsatzleiterin der Autobahnpolizei.
Text: Martin Schneider, stellv. Stadtbrandinspektor
Bilder: Sarah Knopp & Philipp Herdt, FF Rosbach